Thomas Gatzemeier – Insecta Poetica 7: Die Leichtigkeit der Natur

Ein Unikat aus dem Zyklus „Sammelsurium“

Schmetterlinge als schwebende Poesie auf altem Kontopapier

In „Insecta Poetica 7: Die Leichtigkeit der Natur“ begegnen sich zwei Welten: die nüchterne Ordnung der Buchhaltung und die schwerelose Schönheit der Schmetterlinge. Thomas Gatzemeier nutzt eine originale Kontobuch-Seite aus dem Jahr 1907 als Bildträger – ein Artefakt vergangener Ordnung – und bringt darauf in präziser Federzeichnung und Gouache leuchtende Falter zum Leben.

Wie feine Erinnerungen gleiten Tagpfauenauge, Segelfalter, Kaisermantel und Bläuling über die Buchungszeilen. Ein Bild zwischen Entomologie und Lyrik – zwischen Naturkunde und Sehnsucht.

Thomas Gatzemeier – Insecta Poetica 7: Die Leichtigkeit der Natur | Die Natur als ständige Muse der Kunst

Seit Jahrhunderten inspirieren Schmetterlinge die Kunstwelt. Ob bei Albrecht Dürer, Maria Sibylla Merian oder den Symbolisten des 19. Jahrhunderts: Der Falter steht für Transformation, für Seele, Vergänglichkeit und ewige Wiederkehr.

Thomas Gatzemeier führt diese Tradition weiter – doch nicht im Gewand klassischer Illustration, sondern mit einem konzeptuellen Augenzwinkern. Die Natur ist hier nicht nur Motiv, sondern Gegenentwurf zur Logik der Zahlen, ein poetisches Intermezzo im strengen Takt vergangener Wirtschaftsdaten.

Kunst als Sammlung von Momenten

Die Serie „Insecta Poetica“ ist Teil des übergeordneten Zyklus „Sammelsurium“, in dem Gatzemeier mit antiken Papieren arbeitet. Die grafische Handschrift bleibt stets filigran, oft fast wissenschaftlich, und doch berührt sie durch emotionale Tiefe. Jedes Werk ist ein Unikat, getragen vom Wunsch, die Flüchtigkeit des Lebendigen festzuhalten – ohne es zu fixieren.

Alle Arbeiten des Künstlers THOMAS GATZEMEIER