Beschreibung
Thomas Gatzemeier – Pelz und andere Flügler
Die Grafik “Pelz und andere Flügler” von Thomas Gatzemeier ist eine faszinierende Komposition, die fünf farbenfrohe Schmetterlinge zeigt. Auf den ersten Blick scheinen diese Flügelwesen die Natur in ihrer Vielfalt und Schönheit widerzuspiegeln, doch bei genauerer Betrachtung entfaltet sich eine besondere künstlerische Fantasie. Der größte der Schmetterlinge in der Darstellung fällt sofort ins Auge: Er wirkt, als sei er mit einem weichen Pelz überzogen, was ihm eine einzigartige Erscheinung und beinahe animalische Präsenz verleiht. Dieser ungewöhnliche Aspekt gab der Grafik ihren kreativen Titel “Pelz und andere Flügler” – eine Mischung aus Naturbeobachtung und künstlerischer Interpretation.
In Gatzemeiers Werk geht es oft darum, die Grenzen des Realen und des Imaginären zu überschreiten.
Während die anderen vier Schmetterlinge in “Pelz und andere Flügler” durch ihre leuchtenden Farben und eleganten Formen die natürliche Vielfalt von Faltern repräsentieren, scheint der pelzige Schmetterling fast aus einer anderen Welt zu stammen. Diese Kombination aus naturgetreuer Darstellung und surrealer Verzerrung ist charakteristisch für Gatzemeiers Ansatz, der die Betrachter zum Nachdenken über die Wunder und Geheimnisse der Natur anregt.
Gatzemeier nutzt nicht nur in dieser Grafik die Metapher des „Pelzes“, um eine neue Dimension des Insektenlebens zu erschließen. Der Pelz, der normalerweise mit Säugetieren assoziiert wird, findet hier eine paradoxe und humorvolle Anwendung auf einen Schmetterling, was dem Betrachter ein Schmunzeln entlocken kann. Doch hinter dieser augenzwinkernden Gestaltung steckt eine tiefere Botschaft. Es geht um das Spiel mit den Sehgewohnheiten und die Herausforderung, das Bekannte neu zu sehen. Insekten, insbesondere Schmetterlinge, sind oft Symbole für Zerbrechlichkeit und Transformation. Durch die ungewöhnliche „Verkleidung“ des einen Schmetterlings als pelziges Wesen hebt Gatzemeier diese Metapher auf eine neue Ebene und stellt die Frage: Was, wenn das Zerbrechliche plötzlich Stärke und Schutz durch einen „Pelz“ findet?
Wie bei seinen anderen Arbeiten verwendet Gatzemeier auch in “Pelz und andere Flügler” ungewöhnliche Materialien als Untergrund für seine Malerei. Oft greift er zu altem Papier, das eine Geschichte erzählt, sei es Kontopapier oder alte Dokumente, die ihre eigene Patina der Zeit tragen. Diese bewusste Wahl bringt nicht nur eine weitere Textur in das Werk, sondern verweist auch auf die Vergänglichkeit und den Wandel – Themen, die auch in der Darstellung der Schmetterlinge mitschwingen.
Die Grafik von Thomas Gatzemeier Pelz und andere Flügler ist ein Beitrag zur modernen Naturdarstellung:
Gatzemeier bleibt in seiner Kunst der Natur treu, jedoch nicht auf die Weise, die man bei traditionellen Naturdarstellungen erwarten würde. Stattdessen kombiniert er Realität und Fantasie, schafft neue visuelle Erlebnisse und regt zu philosophischen Reflexionen über die Natur und unsere Wahrnehmung an. “Pelz und andere Flügler” ist ein Zeugnis für diese Herangehensweise. Es fordert uns auf, unsere eigene Beziehung zur Natur neu zu überdenken und uns zu fragen, wie wir sie sehen – als etwas Bekanntes, oder als etwas, das voller Geheimnisse und unerforschter Möglichkeiten steckt.
Durch seine einzigartigen und unkonventionellen Darstellungen ist Thomas Gatzemeier ein wichtiger Künstler in der zeitgenössischen Kunstszene, der uns auf eine Reise mitnimmt, die das Gewohnte infrage stellt und das Unbekannte willkommen heißt.
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Alle Grafiken sind Giclée – Pigmentdrucke auf 305 gsm Hahnemühle Matt FineArt Ultra Smooth Papier. Die verwendeten Pigmente sind mit einer Harzschicht ummantelt und besonders lange lichtecht. Der Hersteller garantiert eine Lichtechtheit von 80 Jahren.
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Die Photo Rag Ultra Smooth (305 gsm) Druckpapiere stammen von der Hahnemühle FineArt GmbH. 1584 gegründet, ist sie die älteste deutsche Künstlerpapiermanufaktur. Die von uns verwendeten Papiere sind ausnahmslos aus Baumwolle. Bei diesen archivierbaren Papierqualitäten handelt es sich um säurefreie, extrem alterungsbeständige Papiere. Sie sind zudem ligninfrei. Ligninfreie Papiere vergilben nicht.
Die Idee zum Grafikzyklus „Animal Still Life“ geht von den prächtigen Stillleben der niederländischen Malerei aus.
Thomas Gatzemeier betreibt zu allen seinen Bildern intensive Studien. Unter anderem hatte der Künstler ein Bildentwurf mit Akt und Schmetterlingen in Arbeit. Andererseits sucht Thomas Gatzemeier in der Kunstgeschichte nach Vorbildern. In alten botanischen und tierkundlichen Büchern fand er dann die Anregung. Folglich entstand sein Zyklus der Schmetterlinge und Vögel unter diesen Einflüssen. Schließlich verwendete Thomas Gatzemeier die aus anderen Werkzyklen bekannten antiken Kontopapiere. Überdies vermittelt dieses den Charakter alten tierkundlichen Bücher.
In einem speziellen Verfahren – dem Pigmentdruck – sind daraus Grafiken entstanden, die in ihrer Farbbrillanz unvergleichlich sind.
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