Thomas Gatzemeier Grafik Naschen | 2013

Thomas Gatzemeier | Schwibbogen Weihnachten Naschen

Die Grafik „Naschen“ von Thomas Gatzemeier entfaltet eine vielschichtige Szenerie, in der Sinnlichkeit, Volkskunst und surreale Fantasie miteinander verschmelzen – ein Werk zwischen erotischer Volkskunst und moderner Weihnachtskunst.

Zentral im Bild liegt ein weiblicher Akt, gebettet auf einen Teppich aus Pflanzen. Neben ihr leuchtet eine rote Rose, die zum Symbol der Verführung wird und das Thema des Begehrens unterstreicht. Doch die Ruhe dieser Figur wird von einer Vielzahl bizarrer Begleiter gebrochen.

Ein Tiger erhebt sich in spielerischer Pose, während ein Adler im Landeanflug die Szene zu überwachen scheint. Eine Möwe zieht vorbei und richtet ihren Blick auf das Publikum – der Betrachter wird so Teil dieser Pop-Art Weihnachtsgrafik.

Das Kunstwerk „Schwibbogen Weihnachten Naschen“ steht exemplarisch für die moderne Weihnachtskunst aus dem Erzgebirge.

Am unteren Bildrand zeigt sich schließlich eine kleine, fast humorvolle Randnotiz: zwei Käfer bei der Kopulation – ein augenzwinkernder Hinweis darauf, dass Begehren und Fortpflanzung Teil aller Ebenen des Lebens sind. Diese Details verleihen der Szene etwas von einer erotischen Pop Art, die mit Symbolen spielt, ohne platt zu werden.

Die gesamte Komposition spielt sich vor einem Schwibbogen ab – jenem traditionellen erzgebirgischen Lichterbogen, der für viele zum Herzstück der Weihnachtskunst aus dem Erzgebirge gehört. In Gatzemeiers Deutung wird diese Öffnung zu einem vieldeutigen Zeichen: Sie erinnert einerseits an den industriellen Ursprung der Region, andererseits an ein Tor zum Begehren. Der Schwibbogen in moderner Kunst verwandelt sich hier in ein Sinnbild der Körperlichkeit, der Heimat und des Verlangens.

Mit dieser Verknüpfung gelingt Gatzemeier eine ungewöhnliche Synthese. Die klare Farbigkeit und plakative Bildsprache verweisen auf die Tradition der Pop Art, während die absurde Zusammenstellung von Akt, Tieren, Insekten und Volkskunst das Werk im Pop-Art Surrealismus verankert. So entsteht eine Weihnachtsdekoration als Kunstwerk, die ironisch, poetisch und zutiefst eigen ist.

Es ist genau dieses Spannungsfeld, das die Grafik „Naschen“ – oder besser gesagt das Schwibbogen Weihnachten Naschen – so besonders macht: Vertraute Motive der erzgebirgischen Weihnachtskunst kippen in Traumsequenzen, Ernstes wird ins Komische gezogen, und scheinbar harmlose Volkskunst offenbart eine zweite, tiefere Bedeutung.

„Naschen“ ist Teil des 2013 entstandenen Zyklus „Fetischismus“, in dem Thomas Gatzemeier kulturelle Obsessionen zwischen Erotik und Volkskunst untersucht – von symbolisch aufgeladenen Akten über Alltagsobjekte bis hin zu traditionsreichen Holzschnitzereien des Erzgebirges. Mit der damals neu eingesetzten Pigmentdrucktechnik entstanden Werke, die nicht nur durch ihre inhaltliche Mehrdeutigkeit, sondern auch durch brillante Farben und feinste Details beeindrucken.

In „Naschen“ zeigt sich exemplarisch, wie Gatzemeier vertraute Bilder in neue, überraschende Zusammenhänge stellt. Die Grafik ist ein ironisches Spiel zwischen Pop Art – Weihnachten, Schwibbogen-Tradition und erotischer Bildkunst, dass die Grenzen zwischen Heimat, Körper und Kunst auf faszinierende Weise verschwimmen lässt

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• Giclée – Pigmentdruck auf Hahnemühle 305 gsm
• ca. 34 x 44 cm Auflage 50 Exemplare
• Passepartout Maße: 50 x 60cm |
• Optional Alu-Rahmen mit Acrylglas silber-gebürstet
• oder matt-schwarz sowie Holz-Linde |

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Alle Grafiken sind Giclée – Pigmentdrucke auf 305 gsm Hahnemühle Matt FineArt Ultra Smooth Papier. Die verwendeten Pigmente sind mit einer Harzschicht ummantelt und besonders lange lichtecht. Der Hersteller garantiert eine Lichtechtheit von 80 Jahren.

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